Da
bin ich also wieder, mitten im Nirgendwo in Afrika.
Mein
Flug war angenehm und bis auf eine leichte Verspätung beim Abholen
vom Flughafen ging alles wie geplant. Nairobi International Airport
ist ziemlich klein und das Personal durchaus besorgt, dass man auch
ja nicht ins falsche Taxi einsteigt.
Ich
wartete also in einem Cafe, bestaunte Afrikas Kondomwerbung in Form
eines meterhohen Plakates und begann meine Reise mit einem frischen
Obstsalat. Nach und nach fanden sich bald weitere Abenteurer ein und
wir wurden gemeinsam durch die mit Müll beladenen Straßen von
Nairobi zum Camping Platz gebracht. Dort fand auch sofort unser
erstes Gruppenmeeting statt, wo uns Linda, unser Guide, begrüßte
und uns den Koch Moi und Fahrer Tom vorstellte. Danach waren wir alle
an der Reihe, ein bunt gemischter Haufen aus Kanada, Deutschland,
Australien, Südafrika und Schweden. Zumindest für die erste Etappe,
da je nach Route hin und wieder die Gruppe wachsen bzw. schrumpfen
wird und sich Passagiere austauschen. Schließlich besucht nicht
gleich jeder 8 Länder in 47 Tagen und bucht eine Overlandertour von
Nairobi nach Johannesburg. Haha.
Beim
Gruppenmeeting erfuhren wir auch, dass unsere Tour ein wenig anders
laufen wird wie geplant. Die Masai Mara wir nach hinten geschupst und
die Gorillas sind der erste größere Stopp auf unserem Plan. Der
erste Teil der Tour war wohl überbucht und es ist nicht genug Platz
auf den Campingplätzen für alle. Prinzipiell keine schlechte Idee
die Gruppe zu teilen, da der Truck damit nicht so überladen ist,
aber... was Keiner erahnte, durch die umgekehrte Reihenfolge bestehen
die ersten 3 Tage nur aus 12 Stunden Fahren, denn nach Uganda in die
Regenwälder sind es über 1000 km fahrt. Seufz! Und da die
Zelte jeden Tag auf- und abgebaut werden, hieß es auch täglich
Frühstück und alles gepackt bei 5 Uhr in der früh. Doppelseufz!
Naja,
zum Glück bin ja nicht allein und zwischen schwatzen im Truck,
Karten spielen und Musik hören, bekommt man auch die Zeit mit den
Eindrücken, die sich auf der andere Seite der Fensterscheibe
befinden, herum. Es ist eine andere mir zwar bereits bekannte aber
doch nicht vertraute Welt, die dieses grüne Afrika zu bieten hat.
Schlicht und einfach ist das Leben hier und doch funktional. Und
manchmal auch lustig, wenn plötzlich ein Motorradfahrer ohne
Frontlicht aber mit einem nach vorne geöffneten weißem Eimer
anstelle vorbei braust. Afrika, du hast mir gefehlt. Hah, nur nicht
deine Straßen mit der Gratismassage all meiner Knochen. Ein Grund
warum 500 Kilometer einen ganzen Tag Fahrt in Anspruch nehmen. So
manch Erstreisender hat sich tatsächlich richtig über die
Huckelpiste geärgert. Ich fand es noch recht annehmbar für Afrika.
Wer weiß, was noch kommt. Jedenfalls ist eines sicher. Das mit dem
Blog schreiben während der Fahrt, kann ich knicken. Man trifft 3
Tasten auf einmal bei dem Gewackel durch die Bodenwellen.
Bis
auf die etwas übertriebene Federung ist unser fahrendes Haus jedoch
recht gemütlich für einen Truck voller Zeltbewohner. Zumindest kann
ich über 2 Sitze gut schlafen, und genug Stauraum ist auch. Wir
haben Wasser und die gesamte Campingküche an Board, sowie Zelte,
Matratzen, Klappstühle und unser Gepäck mit Kleidung und
Schlafsäcken. Bis auf unser gemütliches Mittagessen am Straßenrand,
halten wir sonst nur für die obligatorischen Pippipausen im
Dornengestrüpp der hiesigen Flora oder für kleine Naschereien im
Supermarkt. Und natürlich an der Grenze, um uns unseren Stempel für
das jeweilige Land abzuholen. Damit wir nicht ewig in der Sonne
braten und in der Warteschleife für den Truck stehen, wird etwas
Geld unter der Hand weg von Linda zu den Beamten geschoben… es ist
eben Afrika. Und so wird es gemacht. Jeder hat halt so seine
Pflichten. Wir auch. Die kräftigen Männer helfen beim Schleppen und
Zelte aufbauen und wir Mädels halten den Truck sauber, helfen beim
Schnippeln von Gemüse und Obst und teilen uns ins Abwaschen rein.
Wir waren wirklich ein tolles Team. Und unsere Crew ein Traum. Moi
ist ein fantastischer Koch und was Tom mit dem Truck macht ist für
mich weiterhin ein Rätsel. Manchmal parkte er rückwärts in eine
Gasse ein, die ihm rechts und links nur 10 cm ließen. Kein Kratzer
kam dazu auf unserer Tour. Wahnsinn. Und Linda? Wir alle lieben
Linda. Sie war wohl eher Freundin als Guide. So ein Leben auf Safari
schweißt halt zusammen.
Und so fuhren wir also von Nairobi zum Äquator nach Kampala und hoch zum Lake Bunyonyi in Uganda. Die Landschaft änderte sich von Stunde zu Stunde und die verdorrte Steppe wurde Grüner und Grüner, die Straßen schlechter und schlechter und die Bevölkerung weniger und ärmer. Und obwohl ich zu dieser Zeit noch viel in meinem eigenen Kopf unterwegs war, nahm ich dieses Afrika sehr stark wahr. Das Leben der anderen war irgendwie greifbar und es macht mich nachdenklich. Diese Menschen lächeln viel öfter obwohl sie doch äußerlich weniger Grund haben. Ihre Hütten bestehen aus Erde und fallen auseinander. Viele haben oft nicht einmal ein Bett sondern schlafen auf alten Lumpen und kochen auf dem Boden. Ganz zu schweigen, dass es keine Toiletten gibt.
Und wir sehen Kinder mit selbstgebastelten unförmigen Gebilden Fußball spielen. Aber sie Lachen und das Gesicht erstrahlt in der Sekunde in denen einige unserer Mitreisenden Bälle zu ihnen aus den Fenster werfen. So viel Freude mit solch kleiner Geste. Natürlich folgten wir ihrem Beispiel und beluden uns mit noch mehr Spielzeug für die Kinder, die neben dem Straßenrand uns zuwunken.
Auch
das Wetter machte eine Kehrtwende. Vom doch relativ warmen Nairobi
und trockenen Zeltplätzen erlebten wir den übertritt zu Tau am
Morgen bis zum strömenden Regen am Lake Bunyonyi. Es hat so sehr
geschüttet, dass wir unser Zelt lieber auf dem Zement unter einem
zumindest halbtrockenen Dach aufbauten als auf dem Gras. Und auch
meine Fließdecke war vom Sonnenschutz im Truck zum Wärmespender
geworden. Es war klirrekalt in der Nacht. Ohje hab ich gefroren.
Diese Temperaturen waren eindeutig zu viel für meinen Schlafsack.
Erinnerungen an die Arktis wurden wach. Und der Nebel am morgen
brachte auch noch Feuchtigkeit in die ohnehin kalte Kleidung. Grund
genug zu Handeln. Die zweite Nacht haben fast alle unserer Truppe ein
2 Sterne Zeltzimmer gebucht mit Bett und dicken dicken Plüschdecken.
Ja, es sind ja nicht umsonst Berggorillas, die wir besuchen wollen.
Sie leben halt einige 1000 Meter über dem Meeresspiegel.
Und
um zu diesen seltenen Tieren zu gelangen, hieß es auch nochmal
einige Höhenmeter sowohl per Minibus als auch zu Fuß zurück zu
legen. Der Bwindi Impenetrable Forest National Park ist ein sehr
kleines Rückzugsgebiet der stark gefährdeten Art und liegt nahe der
Grenze zum Kongo.
Und
so wurde es nochmal ein wenig kälter je weiter wir gen Himmel
kletterten bis wir endlich die Wolkendecke durchbrachen und die Sonne
uns begrüßen konnte. Und der Anblick der Berghänge war zugleich
schön und traurig. Die Wolken im Tal bei aufgehender Sonne war ein
Bild für Träumer, jedoch trübt es mich sehr, wenn ich die Hügel
sehe, auf denen einst dichter Regenwald stand und jetzt
Landwirtschaft betrieben wird. Es ist unfassbar wie sehr die
Zivilisation in die Naturreservate vorrückt. Wir sind 2 Stunden über
Staubpisten gefahren. 2 Stunden! Und in diesen 2 Stunden konnte ich
nur die letzten 10 Minuten echten Regenwald aus dem Fenster
wahrnehmen. Der Rest war abgeholzt und beweidet oder mit Mais und
Kartoffeln bepflanzt.
Im
Nationalpark angekommen bestätigte sich dann das Bild. Auch wenn die
Population wächst, durch konstantes Überwachen der Gorillafamilien
mittels Ranger, gibt es nur ca. 350 Berggorillas im 300km³ Regenwald
in Uganda. Das ist wenig Tier und wenig Platz. Und demnach auch nicht
sehr schwer die Gorillas zu finden. Wir sind am Rande des Parks auf
einem steilen Pfad ca. 2,5 Stunden gelaufen bis wir endlich in den
dichten Regenwald eingetaucht sind. Eine halbe Stunde später durch
Lianen und Gestrüpp reichte danach aus, um die sanften Riesen zu
erreichen.
Und
zu meiner Überraschung waren die Riesen gar nicht so groß. Selbst
der Silberrücken der an uns im Abstand von nur 30cm vorbei lief,
ging mir laufend auf 4 Beinen gerade mal bis zur Hüfte. Im Fernseher
sieht das immer ganz anders aus. Aber so ist es ja mit vielen Dingen.
Die
Ranger machten es uns jedenfalls einfach Fotos zu schießen, indem
sie Gestrüpp und Äste mit ihren Sichelmacheten zur Seite schoben.
Und so tauchten wir mit Bewunderung ein ins Leben der Menschensaffen.
Zwei
Männchen und 6 Weibchen zupften Blatt für Blatt von den Ästen und
beobachteten uns mit Gelassenheit. Sie sehen im Menschen keine
Gefahr, da sie von klein auf an die Ranger, Forscher und Touristen
gewöhnt sind. Was leider auch dazu führen würde, dass sie in
Wilderern keine Bedrohung mehr sehen. Sie sind durchweg friedlich und
so ist es auch nicht unüblich die Mütter stillen zu sehen oder wie
wir im Schatten unter einem Baum 2 Babygorillas, die mit Freunde
munter umher gekullert sind und ihr Spiel genossen.
Wir
verbrachten eine volle Stunde mit den Gorillas und abgesehen von
Waldameisen die uns auffressen wollten war es sehr entspannt. Der
Wald war merkwürdigerweise sogar recht still. Nur wenige Vögel,
Insekten und Frösche sind aktiv den Tag über. Aber der dichte Grüne
Wald ist dennoch wunderschön. Es kommt einer Oase gleich und für
einen Moment vergesse ich, dass dieses kleine Paradies eines der
letzten ist in der Okapi, Gorilla, Kronenkranich und Schimpansen ihrem natürlichen
Leben nachgehen können. Ich atme tief ein und schließe die Augen.
Der Dschungel der sich eins über ganze Landstriche erstreckte
flüstert leise. Nur ein kleiner Fluss trennt Nationalpark und
erschlossenes Land auf dem Pestizide und Bodendünger dafür sorgen
müssen, damit für die hier lebenden Menschen etwas wächst. Denn
der Boden ist arm an Mineralien. Mit dem Abholzen verschwinden auch
die Mikroorganismen, die das Leben im Dschungel erhält. Und mit den
Pflanzen, die Tiere, die so majestätisch in ihrem Zuhause
ausschauen.
Leider
vergeht die Zeit im Busch viel zu schnell und das satte Grün im Wald
mit den verschiedensten Pflanzen weicht schnell wieder den Dörfern,
wenn man den Park verlässt, aber die Eindrücke bleiben. Es ist
natürlich wirklich teuer, da viel Geld in den Schutz der Tiere
fließt und einiges an Schmiergeld involviert ist, aber die
Wahrscheinlichkeit ist nun mal gegeben, dass in einigen Jahrzehnten
es keine Berggorillas mehr in freier Wildbahn geben wird. Darum bin
ich wirklich froh sie gesehen zu haben, auch wenn Freiheit wohl
anders definiert ist, als täglich Menschenbesuch zu haben.
Die
nächsten Tage waren dann eher Faul. Wäsche waschen war angesagt,
denn es gab zur Überraschung mal heißes Wasser auf dem Campingplatz
und wenn die Sonne einmal das Zepter übernimmt, läuft der Schweiß
auch in Strömen. Zusammen mit Sonnencreme, Staub und Mückenspray
ergibt das eine schwer zu reinigende Schmiere und es braucht ewig bis
man die Klamotten einigermaßen sauber hat. Und da es eben doch eher
feuchte Luft ist, dauert das Trocknen nochmal so lange und man wendet
seine Wäsche wie Pfannkuchen auf den Plastikstühlen und den
selbstgebastelten Wäscheleinen.
Der
See bei Sonne ist wirklich schön. Webervögel kreieren ihre Nester
im Schilfe der Ufer und Bienenfresser laben sich am Nektar der vielen
bunten Blumen. Lake Bunyonyi selbst ist der tiefste See in ganz
Afrika, über 900 Meter, und hat traurige Historie. Es gibt eine
kleine Insel in der Mitte, die früher benutzt wurde um Frauen
loszuwerden. Sie heißt Punishment Island und wenn ein Mädchen
unverheiratet schwanger wurde oder die Frau einfach nur lästig wahr,
schifften sie die Arme zu dem kleinen Fleck Land und ließen sie dort
zurück. Die Frauen und deren Kinder waren zum Tote verurteilt, denn
es gibt nichts auf der Insel als Gras und einen toten Baum, und da
die meisten Afrikaner nicht schwimmen können, auch keinen Weg zu
entkommen. Natürlich sind es heute eher Gruselgeschichten als
Tradition, aber man schluckt schon, wenn man Soetwas hört. Es haben
wohl aus dieser Zeit nur 2 Mädchen überlebt, und das auch nur, weil
einsame, von der Natur etwas benachteiligte Männer, dringend eine
Frau brauchten.
Es
gibt wohl auch noch eine Insel mit Zwergmenschen hier. Sie werden
Pygmies genannt und sind von der Regierung geächtet. Sie dürfen
nicht arbeiten und auch keine Felder bestellen. So sind sie
angewiesen auf Spenden und Besucher, denen sie ihre Tänze zeigen
können. Es sind arme Leute, wie so viele hier und ich konnte es mir
nicht ansehen. Die Warnleuchte im Kopf blinkte mit den Worten:
menschlicher Zoo!. Drum besuchte ich lieber die Schule für
Waisenkinder und das war eine super schöne Erfahrung, die ich jedem
ans Herzen lege.
Es ist kein Pflichtprogramm, so viel ist sicher und die meisten Tourguides erzählen erst gar nicht von der Schule, da es die meisten Touristen traurig macht. Aber Linda ist gut befreundet mit einem der freiwilligen Helfer dort und ermutigte uns zu gehen. Die Kinder freuen sich riesig.
Also
wanderten wir los hoch ins Dorf und dann wieder einen steilen Hang
herunter bis wir auf dem Gelände waren. Dort lief gerade der
Unterricht und wir wurden in die Klassenzimmer aufgeteilt.
Ich
war im Mathematikunterricht und bestaunte die interessierten
Gesichter der Kinder, die gerade lernten, wie das Multiplizieren
zwei- und dreistelliger Zahlen miteinander funktioniert.
Ich
hab nicht schlecht gestaunt, denn ich habe überhaupt nicht
verstanden, mit was für einer merkwürdigen Methode die Kinder hier
rechnen lernen und als wir dann den Kinder helfen sollten, konnte ich
ihnen das auch nicht erklären. Ich hab das nämlich ganz anders
gelernt. Also habe ich die Lehrerin gefragt, ob ich es den Kindern
auch mit meiner Art erklären darf und sie war sehr interessiert wie
es denn anders funktionieren soll. Ich zeigte ihr also wie man 34x5
in 30x5 und 4x5 aufteilt und später dann addiert und das dies auch
super gut mit größeren Zahlen klappt. Sie war so erstaunt, dass sie
spontan meinte, ich soll an die Tafel und es allen Kindern zeigen.
Also tat ich genau das und ein Kind verstand es auch sofort und
machte es mir mit der nächsten Aufgabe nach. Wir rechneten dann
gemeinsam noch weitere Aufgaben und die Lehrerin sagte mir
anschließend, sie würde nun beide Methoden lehren da meine deutlich
einfacher ist. Und das glaub ich sofort. Ich habe bis heute nicht
verstanden, wie die andere Rechenweise funktioniert.
Als
der Unterricht vorbei war, umschwärmten mich, und alle Anderen,
lauter Kinder. Zwei, drei und vier Kinder umklammerten meine Arme und
geleiteten mich nach draußen, fragten nach meinen Namen und wollten
Fotos mit mir machen. Wir alle wurden zum Schulhof gebracht und die
250 Kinder tanzten für und mit uns und strahlten über beide Ohren.
Sogar der Direktor hat mitgetanzt. Afrika eben. Dort haben wirklich
alle den Rhythmus im Blut. Wir haben auch mit gesungen und etwas von
unserem Zuhause erzählt. Dann wurden wir entführt und lauter Mädels
fingen an, uns die Haare zu flechten, während die Männer Fußball
mit den Jungs spielten.
Am
Ende unseres Besuches erklärte uns Duncan, der das ganze Projekt
leitet, was die nächsten Pläne sind für die Schule und dass, wenn
wir möchten, auch gerne Spenden können. Es wird eine neue Küche
gebaut und sie würden gerne einen Fernseher kaufen. Außerdem
bekommen die Kinder Essen in der Schule, da sich die Pflegeeltern
dies oft nicht leisten können. Die Armut ist immer noch ein großes
Problem.
Drei
Kanadier von unserer Gruppe haben sich spontan dazu entschlossen
jeweils ein Kind zu unterstützen und zahlen nun 50 US Dollar im
Monat bis das Waisenkind mit der Schule fertig ist. Und ich muss
ehrlich gestehen, als ich die 3 Kinder gesehen hab, wie sie
schüchtern aber super glücklich ihre Paten getroffen haben, waren
alle von uns den Tränen nahe. Man kann das schwer in Worte fassen,
was für ein bedeutsames Leben nun für die Kinder und deren Familie
beginnt. Catelyn, ein Mädel aus unserer Gruppe wollte unbedingt am
nächsten Tag noch die Familie von ihrem kleinen Mädchen treffen und
war erschüttern, dass die ganze Familie im Dreck auf dem Boden
schläft. Mit dem Geld was sie spendet bekommt die Familie nun eine
Matratze und sie waren ihr unendlich dankbar für alles. Sie bekommt
nun auch immer Bilder geschickt wohin ihr Geld fließt und kann
jederzeit Päckchen schicken. Es kommt sicher an, dafür sorgt die
Waisenhausleitung. Und sie war so berührt, dass sie gleich eine
zweite Patenschaft übernommen hat. Der Rest unserer Truppe spendete
Schulsachen, Spielzeug und Geld für Essen und Fernseher und ich bin
mir sicher es ist gut angelegt, denn bedürftig ist hier wirklich
Jeder.
Jinja
unser nächster Stopp war eher etwas für die Adrenalin-Junkies unter
uns. Direkt am Nil gelegen, kann man vom Campingplatz aus
Wildwasserrafting und Bunjeejumping buchen.
Jaaaaa,
NEIN. Ohne mich! Falsch-herum am Seil baumeln über Nilkrokodilen.
Geht`s noch schräger?
Da
bin ich lieber mit meinen Kanadamädels Souvenirshopping im Zentrum
gegangen. Und ich wurde fündig. Witzigerweise habe ich tatsächlich
in 4 verschiedenen Währungen bezahlt! Ich hatte nämlich nicht so
viel dabei und ab einem gewissen Punkt lies der gute Afrikaner auch
nicht mehr mit sich verhandeln. Also wurde alles an Dollar, Euro,
Kenia-Schilling und Uganda-Schilling zusammen gekratzt, was der
Geldbeutel noch her gab. War ja schließlich der letzte Tag. Alles
Geld muss alle werden. Zurückwechseln lohnt sich nämlich in
Ostafrika nur selten.
Am
Ende des Tages habe ich mir dann noch die ängstlichen Gesichter der
Irren angeschaut die sich tatsächlich auf den Sprungturm fürs
Bungee gewagt haben und mit einem leckeren Mangosaft lies ich den Tag
ausklingen. Morgen verlassen wir Uganda. Morgen müssen wir wieder
durch die schrecklich zugestopfte Hauptstadt Kampala, wo
Plastikflaschen am Straßenrand verbrannt werden und die Luft nur so
nach Smog riecht. Morgen geht das Abenteuer Kenia los. Adios grünes
Land. Es war mir eine Freude.