Samstag, 14. Oktober 2017

Gorillas im Nebel

Da bin ich also wieder, mitten im Nirgendwo in Afrika.


Mein Flug war angenehm und bis auf eine leichte Verspätung beim Abholen vom Flughafen ging alles wie geplant. Nairobi International Airport ist ziemlich klein und das Personal durchaus besorgt, dass man auch ja nicht ins falsche Taxi einsteigt.
Ich wartete also in einem Cafe, bestaunte Afrikas Kondomwerbung in Form eines meterhohen Plakates und begann meine Reise mit einem frischen Obstsalat. Nach und nach fanden sich bald weitere Abenteurer ein und wir wurden gemeinsam durch die mit Müll beladenen Straßen von Nairobi zum Camping Platz gebracht. Dort fand auch sofort unser erstes Gruppenmeeting statt, wo uns Linda, unser Guide, begrüßte und uns den Koch Moi und Fahrer Tom vorstellte. Danach waren wir alle an der Reihe, ein bunt gemischter Haufen aus Kanada, Deutschland, Australien, Südafrika und Schweden. Zumindest für die erste Etappe, da je nach Route hin und wieder die Gruppe wachsen bzw. schrumpfen wird und sich Passagiere austauschen. Schließlich besucht nicht gleich jeder 8 Länder in 47 Tagen und bucht eine Overlandertour von Nairobi nach Johannesburg. Haha.


Beim Gruppenmeeting erfuhren wir auch, dass unsere Tour ein wenig anders laufen wird wie geplant. Die Masai Mara wir nach hinten geschupst und die Gorillas sind der erste größere Stopp auf unserem Plan. Der erste Teil der Tour war wohl überbucht und es ist nicht genug Platz auf den Campingplätzen für alle. Prinzipiell keine schlechte Idee die Gruppe zu teilen, da der Truck damit nicht so überladen ist, aber... was Keiner erahnte, durch die umgekehrte Reihenfolge bestehen die ersten 3 Tage nur aus 12 Stunden Fahren, denn nach Uganda in die Regenwälder sind es über 1000 km fahrt. Seufz! Und da die Zelte jeden Tag auf- und abgebaut werden, hieß es auch täglich Frühstück und alles gepackt bei 5 Uhr in der früh. Doppelseufz!


Naja, zum Glück bin ja nicht allein und zwischen schwatzen im Truck, Karten spielen und Musik hören, bekommt man auch die Zeit mit den Eindrücken, die sich auf der andere Seite der Fensterscheibe befinden, herum. Es ist eine andere mir zwar bereits bekannte aber doch nicht vertraute Welt, die dieses grüne Afrika zu bieten hat. Schlicht und einfach ist das Leben hier und doch funktional. Und manchmal auch lustig, wenn plötzlich ein Motorradfahrer ohne Frontlicht aber mit einem nach vorne geöffneten weißem Eimer anstelle vorbei braust. Afrika, du hast mir gefehlt. Hah, nur nicht deine Straßen mit der Gratismassage all meiner Knochen. Ein Grund warum 500 Kilometer einen ganzen Tag Fahrt in Anspruch nehmen. So manch Erstreisender hat sich tatsächlich richtig über die Huckelpiste geärgert. Ich fand es noch recht annehmbar für Afrika. Wer weiß, was noch kommt. Jedenfalls ist eines sicher. Das mit dem Blog schreiben während der Fahrt, kann ich knicken. Man trifft 3 Tasten auf einmal bei dem Gewackel durch die Bodenwellen.


Bis auf die etwas übertriebene Federung ist unser fahrendes Haus jedoch recht gemütlich für einen Truck voller Zeltbewohner. Zumindest kann ich über 2 Sitze gut schlafen, und genug Stauraum ist auch. Wir haben Wasser und die gesamte Campingküche an Board, sowie Zelte, Matratzen, Klappstühle und unser Gepäck mit Kleidung und Schlafsäcken. Bis auf unser gemütliches Mittagessen am Straßenrand, halten wir sonst nur für die obligatorischen Pippipausen im Dornengestrüpp der hiesigen Flora oder für kleine Naschereien im Supermarkt. Und natürlich an der Grenze, um uns unseren Stempel für das jeweilige Land abzuholen. Damit wir nicht ewig in der Sonne braten und in der Warteschleife für den Truck stehen, wird etwas Geld unter der Hand weg von Linda zu den Beamten geschoben… es ist eben Afrika. Und so wird es gemacht. Jeder hat halt so seine Pflichten. Wir auch. Die kräftigen Männer helfen beim Schleppen und Zelte aufbauen und wir Mädels halten den Truck sauber, helfen beim Schnippeln von Gemüse und Obst und teilen uns ins Abwaschen rein. Wir waren wirklich ein tolles Team. Und unsere Crew ein Traum. Moi ist ein fantastischer Koch und was Tom mit dem Truck macht ist für mich weiterhin ein Rätsel. Manchmal parkte er rückwärts in eine Gasse ein, die ihm rechts und links nur 10 cm ließen. Kein Kratzer kam dazu auf unserer Tour. Wahnsinn. Und Linda? Wir alle lieben Linda. Sie war wohl eher Freundin als Guide. So ein Leben auf Safari schweißt halt zusammen.






Und so fuhren wir also von Nairobi zum Äquator nach Kampala und hoch zum Lake Bunyonyi in Uganda. Die Landschaft änderte sich von Stunde zu Stunde und die verdorrte Steppe wurde Grüner und Grüner, die Straßen schlechter und schlechter und die Bevölkerung weniger und ärmer. Und obwohl ich zu dieser Zeit noch viel in meinem eigenen Kopf unterwegs war, nahm ich dieses Afrika sehr stark wahr. Das Leben der anderen war irgendwie greifbar und es macht mich nachdenklich. Diese Menschen lächeln viel öfter obwohl sie doch äußerlich weniger Grund haben. Ihre Hütten bestehen aus Erde und fallen auseinander. Viele haben oft nicht einmal ein Bett sondern schlafen auf alten Lumpen und kochen auf dem Boden. Ganz zu schweigen, dass es keine Toiletten gibt.








Und wir sehen Kinder mit selbstgebastelten unförmigen Gebilden Fußball spielen. Aber sie Lachen und das Gesicht erstrahlt in der Sekunde in denen einige unserer Mitreisenden Bälle zu ihnen aus den Fenster werfen. So viel Freude mit solch kleiner Geste. Natürlich folgten wir ihrem Beispiel und beluden uns mit noch mehr Spielzeug für die Kinder, die neben dem Straßenrand uns zuwunken.


Auch das Wetter machte eine Kehrtwende. Vom doch relativ warmen Nairobi und trockenen Zeltplätzen erlebten wir den übertritt zu Tau am Morgen bis zum strömenden Regen am Lake Bunyonyi. Es hat so sehr geschüttet, dass wir unser Zelt lieber auf dem Zement unter einem zumindest halbtrockenen Dach aufbauten als auf dem Gras. Und auch meine Fließdecke war vom Sonnenschutz im Truck zum Wärmespender geworden. Es war klirrekalt in der Nacht. Ohje hab ich gefroren. Diese Temperaturen waren eindeutig zu viel für meinen Schlafsack. Erinnerungen an die Arktis wurden wach. Und der Nebel am morgen brachte auch noch Feuchtigkeit in die ohnehin kalte Kleidung. Grund genug zu Handeln. Die zweite Nacht haben fast alle unserer Truppe ein 2 Sterne Zeltzimmer gebucht mit Bett und dicken dicken Plüschdecken. Ja, es sind ja nicht umsonst Berggorillas, die wir besuchen wollen. Sie leben halt einige 1000 Meter über dem Meeresspiegel.


Und um zu diesen seltenen Tieren zu gelangen, hieß es auch nochmal einige Höhenmeter sowohl per Minibus als auch zu Fuß zurück zu legen. Der Bwindi Impenetrable Forest National Park ist ein sehr kleines Rückzugsgebiet der stark gefährdeten Art und liegt nahe der Grenze zum Kongo.
Und so wurde es nochmal ein wenig kälter je weiter wir gen Himmel kletterten bis wir endlich die Wolkendecke durchbrachen und die Sonne uns begrüßen konnte. Und der Anblick der Berghänge war zugleich schön und traurig. Die Wolken im Tal bei aufgehender Sonne war ein Bild für Träumer, jedoch trübt es mich sehr, wenn ich die Hügel sehe, auf denen einst dichter Regenwald stand und jetzt Landwirtschaft betrieben wird. Es ist unfassbar wie sehr die Zivilisation in die Naturreservate vorrückt. Wir sind 2 Stunden über Staubpisten gefahren. 2 Stunden! Und in diesen 2 Stunden konnte ich nur die letzten 10 Minuten echten Regenwald aus dem Fenster wahrnehmen. Der Rest war abgeholzt und beweidet oder mit Mais und Kartoffeln bepflanzt.


Im Nationalpark angekommen bestätigte sich dann das Bild. Auch wenn die Population wächst, durch konstantes Überwachen der Gorillafamilien mittels Ranger, gibt es nur ca. 350 Berggorillas im 300km³ Regenwald in Uganda. Das ist wenig Tier und wenig Platz. Und demnach auch nicht sehr schwer die Gorillas zu finden. Wir sind am Rande des Parks auf einem steilen Pfad ca. 2,5 Stunden gelaufen bis wir endlich in den dichten Regenwald eingetaucht sind. Eine halbe Stunde später durch Lianen und Gestrüpp reichte danach aus, um die sanften Riesen zu erreichen.


Und zu meiner Überraschung waren die Riesen gar nicht so groß. Selbst der Silberrücken der an uns im Abstand von nur 30cm vorbei lief, ging mir laufend auf 4 Beinen gerade mal bis zur Hüfte. Im Fernseher sieht das immer ganz anders aus. Aber so ist es ja mit vielen Dingen.
Die Ranger machten es uns jedenfalls einfach Fotos zu schießen, indem sie Gestrüpp und Äste mit ihren Sichelmacheten zur Seite schoben. Und so tauchten wir mit Bewunderung ein ins Leben der Menschensaffen.


Zwei Männchen und 6 Weibchen zupften Blatt für Blatt von den Ästen und beobachteten uns mit Gelassenheit. Sie sehen im Menschen keine Gefahr, da sie von klein auf an die Ranger, Forscher und Touristen gewöhnt sind. Was leider auch dazu führen würde, dass sie in Wilderern keine Bedrohung mehr sehen. Sie sind durchweg friedlich und so ist es auch nicht unüblich die Mütter stillen zu sehen oder wie wir im Schatten unter einem Baum 2 Babygorillas, die mit Freunde munter umher gekullert sind und ihr Spiel genossen.


Wir verbrachten eine volle Stunde mit den Gorillas und abgesehen von Waldameisen die uns auffressen wollten war es sehr entspannt. Der Wald war merkwürdigerweise sogar recht still. Nur wenige Vögel, Insekten und Frösche sind aktiv den Tag über. Aber der dichte Grüne Wald ist dennoch wunderschön. Es kommt einer Oase gleich und für einen Moment vergesse ich, dass dieses kleine Paradies eines der letzten ist in der Okapi, Gorilla, Kronenkranich und Schimpansen ihrem natürlichen Leben nachgehen können. Ich atme tief ein und schließe die Augen. Der Dschungel der sich eins über ganze Landstriche erstreckte flüstert leise. Nur ein kleiner Fluss trennt Nationalpark und erschlossenes Land auf dem Pestizide und Bodendünger dafür sorgen müssen, damit für die hier lebenden Menschen etwas wächst. Denn der Boden ist arm an Mineralien. Mit dem Abholzen verschwinden auch die Mikroorganismen, die das Leben im Dschungel erhält. Und mit den Pflanzen, die Tiere, die so majestätisch in ihrem Zuhause ausschauen.


Leider vergeht die Zeit im Busch viel zu schnell und das satte Grün im Wald mit den verschiedensten Pflanzen weicht schnell wieder den Dörfern, wenn man den Park verlässt, aber die Eindrücke bleiben. Es ist natürlich wirklich teuer, da viel Geld in den Schutz der Tiere fließt und einiges an Schmiergeld involviert ist, aber die Wahrscheinlichkeit ist nun mal gegeben, dass in einigen Jahrzehnten es keine Berggorillas mehr in freier Wildbahn geben wird. Darum bin ich wirklich froh sie gesehen zu haben, auch wenn Freiheit wohl anders definiert ist, als täglich Menschenbesuch zu haben.


Die nächsten Tage waren dann eher Faul. Wäsche waschen war angesagt, denn es gab zur Überraschung mal heißes Wasser auf dem Campingplatz und wenn die Sonne einmal das Zepter übernimmt, läuft der Schweiß auch in Strömen. Zusammen mit Sonnencreme, Staub und Mückenspray ergibt das eine schwer zu reinigende Schmiere und es braucht ewig bis man die Klamotten einigermaßen sauber hat. Und da es eben doch eher feuchte Luft ist, dauert das Trocknen nochmal so lange und man wendet seine Wäsche wie Pfannkuchen auf den Plastikstühlen und den selbstgebastelten Wäscheleinen.


Der See bei Sonne ist wirklich schön. Webervögel kreieren ihre Nester im Schilfe der Ufer und Bienenfresser laben sich am Nektar der vielen bunten Blumen. Lake Bunyonyi selbst ist der tiefste See in ganz Afrika, über 900 Meter, und hat traurige Historie. Es gibt eine kleine Insel in der Mitte, die früher benutzt wurde um Frauen loszuwerden. Sie heißt Punishment Island und wenn ein Mädchen unverheiratet schwanger wurde oder die Frau einfach nur lästig wahr, schifften sie die Arme zu dem kleinen Fleck Land und ließen sie dort zurück. Die Frauen und deren Kinder waren zum Tote verurteilt, denn es gibt nichts auf der Insel als Gras und einen toten Baum, und da die meisten Afrikaner nicht schwimmen können, auch keinen Weg zu entkommen. Natürlich sind es heute eher Gruselgeschichten als Tradition, aber man schluckt schon, wenn man Soetwas hört. Es haben wohl aus dieser Zeit nur 2 Mädchen überlebt, und das auch nur, weil einsame, von der Natur etwas benachteiligte Männer, dringend eine Frau brauchten.


Es gibt wohl auch noch eine Insel mit Zwergmenschen hier. Sie werden Pygmies genannt und sind von der Regierung geächtet. Sie dürfen nicht arbeiten und auch keine Felder bestellen. So sind sie angewiesen auf Spenden und Besucher, denen sie ihre Tänze zeigen können. Es sind arme Leute, wie so viele hier und ich konnte es mir nicht ansehen. Die Warnleuchte im Kopf blinkte mit den Worten: menschlicher Zoo!. Drum besuchte ich lieber die Schule für Waisenkinder und das war eine super schöne Erfahrung, die ich jedem ans Herzen lege.


Es ist kein Pflichtprogramm, so viel ist sicher und die meisten Tourguides erzählen erst gar nicht von der Schule, da es die meisten Touristen traurig macht. Aber Linda ist gut befreundet mit einem der freiwilligen Helfer dort und ermutigte uns zu gehen. Die Kinder freuen sich riesig.
Also wanderten wir los hoch ins Dorf und dann wieder einen steilen Hang herunter bis wir auf dem Gelände waren. Dort lief gerade der Unterricht und wir wurden in die Klassenzimmer aufgeteilt.
Ich war im Mathematikunterricht und bestaunte die interessierten Gesichter der Kinder, die gerade lernten, wie das Multiplizieren zwei- und dreistelliger Zahlen miteinander funktioniert.

Ich hab nicht schlecht gestaunt, denn ich habe überhaupt nicht verstanden, mit was für einer merkwürdigen Methode die Kinder hier rechnen lernen und als wir dann den Kinder helfen sollten, konnte ich ihnen das auch nicht erklären. Ich hab das nämlich ganz anders gelernt. Also habe ich die Lehrerin gefragt, ob ich es den Kindern auch mit meiner Art erklären darf und sie war sehr interessiert wie es denn anders funktionieren soll. Ich zeigte ihr also wie man 34x5 in 30x5 und 4x5 aufteilt und später dann addiert und das dies auch super gut mit größeren Zahlen klappt. Sie war so erstaunt, dass sie spontan meinte, ich soll an die Tafel und es allen Kindern zeigen. Also tat ich genau das und ein Kind verstand es auch sofort und machte es mir mit der nächsten Aufgabe nach. Wir rechneten dann gemeinsam noch weitere Aufgaben und die Lehrerin sagte mir anschließend, sie würde nun beide Methoden lehren da meine deutlich einfacher ist. Und das glaub ich sofort. Ich habe bis heute nicht verstanden, wie die andere Rechenweise funktioniert.



Als der Unterricht vorbei war, umschwärmten mich, und alle Anderen, lauter Kinder. Zwei, drei und vier Kinder umklammerten meine Arme und geleiteten mich nach draußen, fragten nach meinen Namen und wollten Fotos mit mir machen. Wir alle wurden zum Schulhof gebracht und die 250 Kinder tanzten für und mit uns und strahlten über beide Ohren. Sogar der Direktor hat mitgetanzt. Afrika eben. Dort haben wirklich alle den Rhythmus im Blut. Wir haben auch mit gesungen und etwas von unserem Zuhause erzählt. Dann wurden wir entführt und lauter Mädels fingen an, uns die Haare zu flechten, während die Männer Fußball mit den Jungs spielten.


Am Ende unseres Besuches erklärte uns Duncan, der das ganze Projekt leitet, was die nächsten Pläne sind für die Schule und dass, wenn wir möchten, auch gerne Spenden können. Es wird eine neue Küche gebaut und sie würden gerne einen Fernseher kaufen. Außerdem bekommen die Kinder Essen in der Schule, da sich die Pflegeeltern dies oft nicht leisten können. Die Armut ist immer noch ein großes Problem.
Drei Kanadier von unserer Gruppe haben sich spontan dazu entschlossen jeweils ein Kind zu unterstützen und zahlen nun 50 US Dollar im Monat bis das Waisenkind mit der Schule fertig ist. Und ich muss ehrlich gestehen, als ich die 3 Kinder gesehen hab, wie sie schüchtern aber super glücklich ihre Paten getroffen haben, waren alle von uns den Tränen nahe. Man kann das schwer in Worte fassen, was für ein bedeutsames Leben nun für die Kinder und deren Familie beginnt. Catelyn, ein Mädel aus unserer Gruppe wollte unbedingt am nächsten Tag noch die Familie von ihrem kleinen Mädchen treffen und war erschüttern, dass die ganze Familie im Dreck auf dem Boden schläft. Mit dem Geld was sie spendet bekommt die Familie nun eine Matratze und sie waren ihr unendlich dankbar für alles. Sie bekommt nun auch immer Bilder geschickt wohin ihr Geld fließt und kann jederzeit Päckchen schicken. Es kommt sicher an, dafür sorgt die Waisenhausleitung. Und sie war so berührt, dass sie gleich eine zweite Patenschaft übernommen hat. Der Rest unserer Truppe spendete Schulsachen, Spielzeug und Geld für Essen und Fernseher und ich bin mir sicher es ist gut angelegt, denn bedürftig ist hier wirklich Jeder.

Und so verlassen wir das Hochland reicher als wir gekommen sind. An Erfahrung und Eindrücken und vielleicht auch ein wenig Dankbarkeit, wie gut es uns doch eigentlich geht.


Jinja unser nächster Stopp war eher etwas für die Adrenalin-Junkies unter uns. Direkt am Nil gelegen, kann man vom Campingplatz aus Wildwasserrafting und Bunjeejumping buchen.
Jaaaaa, NEIN. Ohne mich! Falsch-herum am Seil baumeln über Nilkrokodilen. Geht`s noch schräger?
Da bin ich lieber mit meinen Kanadamädels Souvenirshopping im Zentrum gegangen. Und ich wurde fündig. Witzigerweise habe ich tatsächlich in 4 verschiedenen Währungen bezahlt! Ich hatte nämlich nicht so viel dabei und ab einem gewissen Punkt lies der gute Afrikaner auch nicht mehr mit sich verhandeln. Also wurde alles an Dollar, Euro, Kenia-Schilling und Uganda-Schilling zusammen gekratzt, was der Geldbeutel noch her gab. War ja schließlich der letzte Tag. Alles Geld muss alle werden. Zurückwechseln lohnt sich nämlich in Ostafrika nur selten.


Am Ende des Tages habe ich mir dann noch die ängstlichen Gesichter der Irren angeschaut die sich tatsächlich auf den Sprungturm fürs Bungee gewagt haben und mit einem leckeren Mangosaft lies ich den Tag ausklingen. Morgen verlassen wir Uganda. Morgen müssen wir wieder durch die schrecklich zugestopfte Hauptstadt Kampala, wo Plastikflaschen am Straßenrand verbrannt werden und die Luft nur so nach Smog riecht. Morgen geht das Abenteuer Kenia los. Adios grünes Land. Es war mir eine Freude.