28.Februar 2013 – Valladolid, Mexico, es ist schwülwarm, regnet und die Frisur sitzt. Außerdem habe ich die 200 Tage Marke erreicht! Und nach 10 Ländern, vielen vielen Busfahrten später und um einige Euro ärmer, muss ich sagen, es ist eine verdammt lange Zeit.
Zeit, mal wieder ein Resümee zu schreiben, schöne Bilder zu posten und meinen lieben Lesern einen Einblick ins Backpackerleben zu bescheren. Meinem Alltag sozusagen, der so anders ist als jener, den ich aufgegeben habe, um in die weite Welt ziehen zu können.
Ich hatte versprochen, es gibt mehr zu erzählen, und so ist es auch. Wenn ich auch etwas spät dran bin mit updaten, aber so ist es eben. Es wird geplant, verplant und ab und an alles wieder umgeschmissen. Und am Ende kommt doch alles ganz anders. Das ist mein Leben im Moment. ;) Drum direkt zum ersten Punkt…
Planung auf Reisen
Tja wie funktioniert es denn nun, dass ich scheinbar ohne Probleme immer einen Schlafplatz bekomme, nicht verhungere, tolle Dinge erleben kann, auf magische Art immer ein Transportmittel finde, noch nicht im Recherchesumpf verloren gegangen bin oder im Minus meines Kontos versinke? Ein Wort: Organisation. Es ist nicht so einfach wie es klingt, aber man muss auch nicht studiert haben, um sich einen Plan aufzustellen. Eigentlich ist das wichtigste die eigene Stimme, Interesse an seiner Umwelt, Stift und Zettel und manchmal das Internet. Ich weiß schon, früher gab’s kein Internet, der echte Backpacker lebt ohne Technikkrimskrams und so weiter. Das mag auch alles stimmen, aber es wird im Heute und Hier gereist und nicht im Früher. Früher gab’s auch keine Flugzeuge und man musste über den Ozean schwimmen, macht aber auch keiner mehr. Außerdem gäbe es keinen Blog, und ich müsste das alles mit Hand schreiben. Gruselige Vorstellung nicht wahr? Ein Tagebuch in Hieroglyphen. Doch dann, gäbe es dennoch die Ressource schlecht hin, die jede noch so moderne Zeit überleben wird. Andere Backpacker. Das ist überhaupt das Wichtigste, denn wenn man sich auf nix verlassen kann, das Wort anderer Reisender ist meist der beste Hinweis. Erfahrung aus erster Hand, das große Geheimnis?
Nun ich werde gewiss nicht alles preisgeben, aber soviel sei gesagt, die Welt ist größtenteils erforscht, und um verborgene Paradise aufzuspüren, sollte man sich nicht unbedingt an eine Reiseagentur wenden. Jeder, inklusive mir, wird ob nun gewollt oder nicht, Pfade betreten, die nicht mit großem Aushängeschild markiert sind. Es folgt Mundpropaganda und Gutes sowie Schlechtes wird weiter gegeben an neugierige Abenteurer. Auch Hostelempfehlungen und Preise werden ausgetauscht, denn Reisen funktioniert sowohl in die eine als auch in die andere Richtung. Man ist nie allein. Und so integriert sich das Planen in den normalen Alltag mit ein, genau wie die Budgetplanung. Drum folgt:
ein durchschnittlicher Reisealltag mal etwas anders verfasst
Dienstag 12:30Uhr, zwei Stunden verspätet komme ich an, Mist, ich hoffe ich finde noch ein Hostel, dass nicht ausgebucht ist. Konnte ja keiner ahnen, dass der Bus an jeder Wiesenblume hält. Hätte ich doch mal lieber vorgebucht, es ist schließlich Saison. Egal, wird schon irgendwie. Ein Hostel, hah!, aber zu teuer, ich laufe weiter. Der Rucksack könnte leichter sein, vor allem bei dieser Wärme, als erstes hüpf ich unter die kalte Dusche. Ein Schild, endlich. Dieses Hostel hat noch ein Bett frei, super, oder auch nicht, es ist das oberste vom Doppelstockbett, da brech ich mir wieder die Zehen bei der selbstgebauten Leiter. Was soll‘s, wird schon irgendwie, die Lage ist genial und die Leute sehr nett. Internetschlüssel - super, dann gibt es noch einen selbstgemalten Stadtplan vom Hostel mit Bankautomaten, Supermarkt, Busstation und Wäscherei eingemalt. Mmmm, muss ich Wäsche waschen? Nah, hab noch ein sauberes T-Shirt, bei der Wärme macht es sowieso keinen Unterschied ob ich es 2 Tage trage, im nächsten Ort reicht aus. Das Personal fragt mich wie viele Tage ich bleibe, pff keine Ahnung, mal schaun, was es hier so zu Erleben gibt, ich habe von tollen Ruinen gehört, erstmal also eine Nacht, kann ja noch verlängern morgen. 'Passport please', fragt mich mein Gegenüber, ich schüttele mit dem Kopf, 'die Nummer hab ich im Kopf, kein Ding. Aber wie komme ich denn zu den Ruinen? Wann fahren die Busse? Welche Busgesellschaft, wieviel kostet das? Aha, aha und der Eintritt?' 'Guide?' 'Nö brauch ich nicht', muss sparen, ich les später im Internet nach. Erstmal brauch ich Futter, hab nur noch ne halbe Tüte Chips und die könnte ich ja morgen auf der Busfahrt als Reserve nutzen.
Ich schlendere die Straße entlang und höre Musik, dort hinten muss der Markt sein. Ich gehe weiter, schöne Taschen haben die da im Souvenirshop, aber ich keinen Platz im Rucksack. Ich laufe an einer Reiseagentur vorbei und löchere auch diese netten Menschen in English, Spanisch und Pantomime, wenn es denn sein muss. Dann finde ich ein kleines Cafe. Da sitzt auch Einer alleine, ein Backpacker ganz sicher, Strohblond und das Handgelenk voller Armbänder. Sehr gut, der ist auch schon länger auf Reisen, da setz ich mich dazu. 'Hi, du reist auch gerade durchs Land? Ja, kann ich mich dazu setzen?' 'Klar, kein ding, woher kommst du?' Wir tauschen kleine Details unserer Reise aus, ich frage nach ob er die Ruinen schon gemacht hat, ja hat er und wir erzählen etwas mehr. Er fragt mich über mein Vorgängerland, wie viel ca. eine Nacht dort im Hostel kostet und ob die Busverbindungen gut sind. 'Du musst unbedingt in das Hostel mit dem grünen Dach, awesome place, es gehört zwei Schotten, die früher um die Welt gereist sind, die geben dir gute Tipps.' Es ist nett, wir tauschen facebook aus, er ist zufällig im gleichen Hostel, 'magst du kochen heut Abend?' 'Klar'.
Ich schlendere zurück, erst 15 Uhr, könnte ja noch ein wenig baden gehen, da war doch die Cenote recht nah. Ich leihe mir ein Fahrrad am Straßenrand aus und fahre durch das Netzwerk der kleinen Straßen, Hunde überall. Ich erreiche mein Ziel und gehe planschen, schieße Fotos, erfreue mich an diesen seltsamen fremden und doch so wunderschönen Ort. Cool, da sind Fledermäuse. Ich treffe andere mit gleicher Begeisterung fürs kühle Nass und wir erzählen wieder, diesmal sind es Einheimische. Sie sagen mir hier in der Stadt gibt es eine Schokoladenfabrik, ich solle doch mal zur Verkostung vorbei kommen. Im Hinterkopf wird nach einer Nische im groben Plan gesucht um das einzuschieben. Ja ich muss mal ein wenig organisieren, denke ich. Dann bin ich zurück, ich überlege was ich denn nun wirklich alles sehen will, jaja die Ruinen, das dauert einen halben Tag, danach faul in der Hängematte entspannen und lesen und dann die Schokoladenfabrik. Ich könnte anschließend abends den Nachtbus nehmen zum nächsten Ziel, aber ich könnte auch am nächsten Morgen weiter. Das entscheide ich spontan. Ich gehe duschen, ich klebe von der Hitze und denke, Mist ich hätte doch Wäsche machen sollen. Ich nehm ein wenig Seife wasche das alte Shirt kurz durch. Wird schon trocknen über Nacht, ansonsten häng ich es an den Rucksack morgen, heute war es auch heiß.
Ich koche mit dem Typen aus dem Bett unter mir. Dieses Hostel hat ganze 3 Töpfe, dafür 8 Herdplatten, im Letzten gab‘s nur 2 davon, aber deutlich mehr Teller als hier. Alles kein Ding, ich bleibe entspannt, wird schon irgendwie. Dann muss ich muss loslachen und erzähle meinem Mitbewohner von El Calafate, wo es im gesamten Hostel nur 2 Messer gab. Er schmunzelt auch, und spricht von seinen verrückten Erlebnissen auf Reisen. Dann wird es dunkel, ich logge mich ins Internet und sag schnell hallo bei Twitter, ugh der letzte Blog ist schon wieder eine Woche her, ich muss mal anfangen zu tippen. Naja heute nicht mehr, morgen dann oder übermorgen. Ich hänge noch meinen Akku an die Steckdose. Der Wecker steht auf 8, das muss reichen. Langsam schließen sich die Augen, Gott sei dank gibt’s mal Vorhänge und es schnarcht keiner. Schlafmaske und Ohrenstöpsel ruhen im Gepäck. Morgen wird ein Touritag, ich habe mich entschieden ein Sammeltaxi zu den Ruinen zu nehmen, und zurück komm ich auch irgendwie, das wird meist von selber. Übermorgen wird dann weiter gereist, diesmal in den Dschungel, ich bin gespannt.
Das liebe Geld
Namibische Dollar, Pula, Rand, Peso Argentino, Chilenos, Solar, Reales, Dollar US, Bolivianos, Dollar Belize, Peso Mexicano… es ist eine ständige Rechnerei. Mal 2, durch 1000, durch 3, 10 = 7, 160 = 10€, mal 2 = 1 Dollar usw. Damit ich nicht ausversehen mein Konto sprenge, muss ich kalkulieren und die Kopfrechnerei begleitet mich auf Schritt und Tritt.
Man teilt das tägliche Budget meist in 4 Teile: Unterkunft, Essen, Transport und Sehenswertes. Bleibt man bei Gesamtkosten bei um die 33 Euro am Tag, landet man bei 1000 im Monat und der Grundplan geht auf. Sind große Sachen geplant muss man beim Rest etwas abspecken. Es gelingt natürlich nicht immer, es gibt Länder, die sind einfach teurer als andere und ich habe auch Löcher in der Kasse von Dingen, welche niemals geplant waren. Aber insgesamt würd ich sagen, liege ich noch im Rahmen der Dinge, wenn ich mein Vorhaben in Australien zu arbeiten mit einbeziehe. Solang zumindest ein Stimmchen im Kopf regelmäßig auf die Schulter tippt bei teuren Vorhaben, ist alles gut. Man kommt dennoch nicht umhin, ab und an ungläubig alles 2x durchzurechnen, nämlich dann wenn man z.B. in Chile mal eben 150.000 abhebt. Da steht man dann da mit den 10.000 Banknoten und fühlt sich wie ein Scheich in Arabien und Kontoplünderer zugleich. Ich glaube das war bisher die schrägste Währungsumrechnung. Haha, mal eben 2000 für ne Tafel Schokolade...
Ausrüstung und Mode
Der Zahn der Zeit nagt an den Dingen, so viel ist klar. Die ständige Nutzung ist meinem Gepäck anzusehen. Ob Rucksack, Klamotten oder Technik, neu sieht nix mehr aus. Vor allem meine Hosen weisen bereits erste Löcher auf und auch das ein oder andere Shirt musste ich schon nachkaufen. Das einzig bisher unbenutzte ist wohl das Moskitonetz. Ich weiß nicht wie die Situation in den Südostasiatischen Tropen oder in Australien ausschaut, aber bisher gab es entweder Mückennetze in den Hostels dazu, die Fenster waren Mückensicher versiegelt oder es war sowieso keine Möglichkeit gegeben ein Mückennetz aufzuhängen. Der Rest wird benutzt, bis er von alleine zerfällt oder selbst im hintersten Buschland als unzumutbar gilt. Generell hat es natürlich auch seine Vorteile, denn der Kleidungsstil ändert sich mit dem Reisen. Man kann tragen was man will und wie man lustig ist, es gibt keine Etikette, auf welche man achten muss. So sind z.B. weite India-Hosen im Schlumber-Lock das bequemste, was es an Kleidung derzeit auf den Markt für den fortgeschrittenen Backpacker gibt. Und auch Kombinationen von karierten Blusen mit orangen Schuhen und knallgrünen quergestreiften Hosen sind kein seltener Anblick. Es stört keinen, denn es ist egal, man wird so akzeptiert, wie man ist und nicht wie man ausschaut. Ob zerrissene Klamotten oder fettige Haare, jeder war bereits mal an einem Ort, wo eine Dusche vermutlich eine Krankheit übertragen hätte, und man brav abgewartet hat, bis man wieder in der Zivilisation ist. Meist macht es auch keinen Sinn vor einer Busfahrt sich noch umzuziehen, denn Staub und Schweis werden die Sachen nicht aufschmücken.
Es ist ein anderes Leben, das Umherreisen. Zumal in Sachen Mode: Schick ist es natürlich auch, sich hin und wieder in Landesspezifischer Kleidung zu zeigen, siehe Clown-Hosen in Südamerika. Drum allen Zipp-Off-Spezial-Outdoor-Hosen zum Trotz, man sitzt schlussendlich doch wie ein bunter Papagei in der Hängematte irgendwo am Strand und fühlt sich pudelwohl. ;)
Krankheiten
Jeder Durchschnittsbackpacker darf mindestens einmal, aber meist noch öfter, den beliebten Reisedurchfall durchlaufen. Ob nun E.Coli oder die berüchtigte Salmonelle, es ist alles irgendwo zu finden, wenn man nur mal nicht 100% aufpasst, was man da gerade eigentlich zu sich nimmt, und selbst mit Adleraugen begutachtetes, ist vor dem gemeinen Lebensmittelvergifter nicht immer sicher. Ich durfte die ganze Prozedur ganze 3-mal durchlaufen und bin glücklich, dass ich jedesmal recht unbeschadet davon gekommen bin.
In Sachen Asthma sieht es dafür ganz gut aus. Da es selten kalt war, ich so gut wie keinen Kontakt zu Nagetieren habe und scheinbar gewisse Pflanzen nicht auf der Südhalbkugel zu finden sind, hält sich die Allergie in Grenzen. Woher weiß ich das? Nun, seit ich in Mexico bin krabbelt die Nase wieder, ich bin zu weit in den Norden eingedrungen. ;) Mein Spray brauch ich dennoch selten, Hostelbetten erweisen sich als ausgesprochen sauber und da eigentlich nie geheizt wird in solch warmen Ländern gibt es eher wenige Hausstaubmilben die vermehrungsfreudig auf ihre Chance warten. Tropenmedizinisch relevante Sachen blieben bisher zum Glück auch aus, und auf Mückenschutz wird stets geachtet.
die lieben Tiere
Ich bin wer ich bin und ich werde auch nie aufhören zu sein, was ich bin. In meinem Falle ist das Tierarzt. Meine Augen und mein 6ter Sinn sind so auf das Wohlergehen von 4-Beinern eingestellt, dass ich aufgegeben habe es abzuschalten zu können. Wo andere Reisende ein schlankes edles Pferd sehen, sehe ich das hungerende Fohlen, wenn Touristen den dicken Hund wegschicken, gebe ich meine letzten Kekse der schwangeren Hündin, und wenn auf einer Safari ein Zebra gemächlich zur Tränke schlendert, sehe ich die Lahmheit, welche sich hinter seinem Tempo verbirgt. Ich denke ich kann deshalb nicht immer die Dinge so genießen wie ein Unwissender, aber immerhin kann ich zumindest manchmal gerade deshalb helfen.
Es ist natürlich immer viel zu wenig; ich habe schließlich keine tragbare Praxis bei mir. Ich hoffe allerdings ich konnte zumindest einigen der vielen Unglücklichen etwas Gutes tun. Ob Augentropfen für ein verschnupftes Kätzchen oder runter gerechnetes Antibiotika für einen Straßenhund mit einer eiternden Zehe, ja sogar einen heimischen Tierarzt habe ich einmal für einen Welpen rufen lassen, der eine ziemlich schlimme Pfählungswunde am Hinterbein hatte.
Manchmal reicht es natürlich auch aus, einfach ein gutes Beispiel zu sein. Der räudig aussehende Hund mit fast nackter Haut bekommt nur so lange angeekelte Blicke, bis jemand ihn trotz seiner Hautkrankheit streichelt und ein paar liebe Worte schenkt. Dann werden die Blicke fragend, denn die weiße Gringa überlebt die Streichelattacke und stirbt nicht 1000 verschiedene Tode.
Es ist dennoch ein unendlicher Kreislauf des menschlichen Versagens, was mir auf meiner Reise begegnet und oft stehe ich hilflos da. Dann macht sich mehr und mehr das Verlangen breit, etwas verändern zu können. Das Resultat: ich habe bereits Seashepherd angeschrieben zwecks Freiwilligenarbeit und auch Organisationen, welche Kastrationen von Straßentieren durchführen, werde ich aufsuchen, nachdem ich wieder etwas Geld verdient habe. Bis dahin bleibt mir nur so viele tierquälerische Dinge wie möglich zu vermeiden und Jene zu unterstützen, die Gutes tun. Glücklicherweise bin ich da auch nicht allein, ich habe bereits viele nette Reisende getroffen, die ihren Teil beitragen, und beispielsweise nicht in Delfinarien gehen oder nur Touren besuchen, die den Respekt vor Natur und Kreatur bewahren. Auch das ein oder andere Trinkgeld für Einheimische, die ihre Arbeitstiere besser behandeln als die Konkurrenz ist drin. Man tut was man eben kann und ja manchmal wünsche ich mir, ich müsste das Elend teils nicht erfahren; aber ungesehen gäbe es andererseits auch nicht Jene, die Veränderung herbei führen. ;)
Gut erholt?
Ja, ich bin komplett und unwiderruflich erholt. Fast zu gut um genau zu sein, denn ich habe den Punkt erreicht, wo ich mich trotz vieler toller Abenteuer sogar hin und wieder langweile. Mein Gehirn verlangt nach Nahrung, ich kann es nicht länger abstreiten, ich muss arbeiten. Es hat allerdings lang gedauert. Ich würde sagen erst 6 Wochen nach Reiseantritt, war ich so weit erholt, dass ich mich vollkommen dem Reisen öffnen konnte. Wie Dauerkleber hat der Stress der letzten Tage, Wochen, Monate anfangs einfach nicht von mir abfallen wollen. Loslassen zu können ist eine Tugend und ich musste diese hart erlernen, denn der Verstand behält gern den Überblick. Ist man jedoch einmal frei, dann eröffnet sich eine Welt an Wundern und Eindrücke fließen wie Wasserfälle, und die Sinne saugen sie auf, als wären sie ein Lebenselixier; die Erholung setzt ein. Nach drei Monaten war der Akku dann voll und ich war vollkommen entspannt und erholt. Und nach nun etwas mehr als einem halben Jahr, bin ich wieder bereit für die gnadenlose Arbeitswelt. Ich weiß, ich kann es irgendwie meistern und ich freue mich wahnsinnig auf das Land mit Känguru und Koala. Ich hoffe es wird eine tolle Erfahrung.
Wahnsinn, 200 Tage, und ich hätte sie fast verpasst. Die Zeit rennt, man weiß eigentlich nie, welches Datum ist, geschweige denn welcher Tag. Wie oft stand ich an einem Sonntag vor einer verschlossenen Supermarktür und wusste nicht warum. Auch die Tage sind so unterschiedlich. Mal ist es hell bis 23 Uhr, in den Tropen wird es bereits 18Uhr dunkel. Und es macht Spaß, immer noch; ich wüsste nicht was wäre ohne diese Erfahrung. Es ist auch egal, denn ich bin diesen Weg gegangen und froh, dass er noch lange nicht zu Ende ist…
in diesem Sinne…
ich tauch erstmal unter. ;)
200 Tage...die Zeit rennt wirklich, schriebst Du nicht "erst" über die 100 Tage.
AntwortenLöschenDeine Worte...sie brachten mich zum lächeln aber sie machten mich auch nachdenklich. Mir fehlen ein wenig die Worte, manchmal kann man einfach nicht Ausdrücken was man fühlt, denkt. Es ist super was Du machst und ich bin froh Deinen Weg ein wenig "mitgehen" zu können.
Der Mensch an Sich ist wirklich ein seltsames Getier, er ist wohl das einzige Lebewesen was sich selbst und seinen Lebensraum zerstört. Ich muss gestehen, ein Menschenfreund bin ich nicht, es gibt nur wenige mit denen ich mich Umgebe.
Nun ja!
Ich beneide Dich um die Wärme die Dich umgibt, hier liegt noch immer... schon wieder Schnee. Es ist wirklich zum Mäuse melken... der Frühling will einfach nicht kommen. Ach ja, mein Pc hat das zeitliche gesegnet, aber ich bin im Besitz eines neuen Exemplars. Gewöhnungsbedürftig, neues Programmsystem (Win.8).
Deine Fotos waren auch wieder klasse.
Bis zum nächsten Mal. Pass auf Dich auf. Viel Spaß, Freude, Nachdenkliches usw. wünsche ich Dir für die nächsten 100...200...Tage (?)
lg. Silence
Ich hab auch meine Schwierigkeiten mit der Gattung Mensch. Tiere ist da einfacher zu verstehen und oft bessere Gesellen; stets ehrlich, weiß man immer, was man erwarten kann oder auch nicht.
LöschenDu beneidest mich um die Wärme, ich euch ein wenig um den Schnee. Es ist so brutal heiß hier, dass alles klebt und nicht mal eine kalte Dusche Abkühlung verschafft. Sachen trocknen nicht bei der Luftfeuchte und ich werde ordentlich zerstochen von den dämlichen Sandmücken oder Sandfliegen. Das Tauchen ist dafür klasse. :)
Und ja 200 Tage ist lang, noch gut 3 Wochen, dann fliege ich über New York nach Australien. Und vorbei ist es mit dem Lotterleben, haha.
:) denk dran, auf der seashepherd gibt es nur veganes essen ;) da musst du wohl abstriche machen...
AntwortenLöschenpass ansonsten auf dich auf und genieße alle weiteren tage! lg Cat
Ja ich weiß... keine Milchprodukte wären schon hart, mit dem Rest komm ich gut klar. Im übrigen, vielleicht freut dich das zu hören, kann man in Zentralamerika gut vegan leben. Reis und schwarze Bohnen gibts überall und die sind verdammt lecker. hehe.
LöschenHmmm....Dein Abtauchen dauert schon eine Weile an. Ich hoffe es geht Dir gut.
AntwortenLöschenlg.Silence
Ja, meine beiden Tauchscheine haben mich auf Trab gehalten. ;) Ich muss schauen, dass ich bald bloggen kann. Das Internet hier auf Utila ist eine Oberkatastrophe! Aber bis auf eine kleine Ohrenentzündung ist alles gut. :)
LöschenOh...ich bin froh von Dir zu hören. Die Ohrenentzündung wird wohl vom Tauchen kommen. Was das Wetter angeht, wir könnten ja einen Kompromiss eingehen,Du bekommst aus Deutschland ein wenig Schnee und Kälte, dafür gibst Du ein wenig Wärme ab. Der Osterhase muss sich dieses Jahr warm anziehen.
AntwortenLöschenLotterlebe also....Hmmm...ich würde es eher eine "Den Horizont erweiternde Reise" nennen. ;-))klingt doch wesentlich besser.
Ich habe mal eine Frage bezüglich meines Hundes. Ich habe den Verdacht dass sie nicht mehr richtig sieht, sie ist 10 Jahre alt und seit einiger Zeit bemerke ich dass sie an ihren geliebten Leckerlies vobei rennt und erst wenn die Schnüffelnase zum Einsatz kommt findet sie jenes. Wie kann ich das prüfen, abgesehen davon zum Tierarzt zu gehen.
So, ich wünsche Dir noch eine schöne Zeit, "lottere" mal noch ein wenig rum, bis der "ernst des Lebens" wieder beginnt.
Alles Gute.
lg. Silence
Na dann gib dem Osterhasen mal einen Schneeanzug, haha. Ich versuche mental mal etwas Sonne rüber zu schicken...
LöschenMit deinem Hundi würde ich dennoch mal jemanden im weißen Kittel drauf schauen lassen, mit Augenproblemen ist nicht zu spaßen. Allein ein erhöhter Augenkammerdruck kann zu Blindheit führen und ist unbehandelt sehr schädlich für deinen Hund und vor allem wahnsinnig schmerzhaft, was man den Tierchen nicht immer ansieht. Meist ist es jedoch nur der im Alter übliche graue Star, mit Eintrübung der Linse, da kann man nicht viel machen (bis auf eine teure OP). Die Hunde kommen damit aber in aller Regel gut zurecht. Drum, ich würde dir raten zum Tierarzt zu gehen, um z.b. Gewüchse im Auge, grünen Star oder andere Ursachen auszuschließen, dann schläfst du besser und bist beruhigt. :) Du selber kannst mal versuchen in einer vertrauten Umgebing 'Hinternisse' aufzubauen, zB. Wege zu verstellen mit Kartons und so und schauen ob dein Hund dagegen läuft wenn du ihn mit der Leine oder auch ohne dort entlang führst; oder etwas das nicht stark riecht, z.B. ein Stöckchen oder Ball wegwerfen und schauen ob er hinterher rennt. Dann kannst du dem Tierarzt zumindest schon mal Hinweise geben. ;)
Ich hoffe das hilft dir weiter... liebe Grüße, und bis bald. :)
Hallo liebe Franzi,
AntwortenLöschenentschuldige, dass ich mich jetzt erst melde. Ich habe in den vergangen Wochen mehrmals versucht zu kommentieren, aber es ging immer schief und dann habe ich völlig genervt aufgegeben... Hoffe, heute funktioniert es!
Ein toller Bericht un dich staune immer wieder wie gut organisiert du jetzt bist ;) Man merkt, dass du dich inzwischen ins Reisen richtig eingelebt hast und alles in vollen Zügen genießt